In Deutschland spielen Bäume eine zentrale Rolle für den Umwelt- und Klimaschutz. Sie reinigen die Luft, bieten Lebensraum für Tiere und tragen zur Regulierung des Klimas bei. Aus diesem Grund sind viele Bäume durch gesetzliche Vorschriften geschützt. Die Einhaltung dieser Vorgaben dient dem Erhalt der Natur und verhindert, dass Bäume unüberlegt oder unnötig gefällt werden.
2. Die Baumschutzverordnung – Lokale VorschriftenDie meisten Städte und Gemeinden in Deutschland haben eine eigene Baumschutzverordnung, die genau regelt, wann und wie ein Baum gefällt werden darf. Diese Vorschriften können je nach Region unterschiedlich sein, beinhalten jedoch häufig:
- Baumarten: Einige Baumarten, wie Eichen, Buchen oder Kastanien, sind besonders geschützt.
- Größe: Bäume ab einem bestimmten Stammumfang (z. B. 80 cm in 1 Meter Höhe) fallen häufig unter die Baumschutzverordnung.
- Genehmigungspflicht: In vielen Fällen ist eine Genehmigung erforderlich, bevor ein geschützter Baum gefällt werden darf.
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach den genauen Vorgaben. Oftmals finden Sie die Baumschutzverordnung auf der Website der Stadtverwaltung.
3. Schutzzeiten für das Fällen von BäumenEin zentraler Bestandteil des Naturschutzgesetzes ist der Schutz von brütenden Vögeln und anderen Tieren. Aus diesem Grund ist das Fällen von Bäumen in der Regel zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten. Ausnahmen gelten nur, wenn:
- eine akute Gefahr besteht (z. B. ein umsturzgefährdeter Baum).
- eine spezielle Genehmigung vorliegt.
In dieser Zeit dürfen keine Äste oder Nester entfernt werden, die Tiere stören könnten.
4. Genehmigungspflicht und AusnahmenFür das Fällen eines Baumes kann eine Genehmigung der zuständigen Behörde erforderlich sein. Folgende Punkte spielen dabei eine Rolle:
- Standort: Befindet sich der Baum in einem Naturschutzgebiet oder auf öffentlichem Gelände?
- Größe und Art: Handelt es sich um einen geschützten Baum?
- Begründung: Liegt ein triftiger Grund für die Fällung vor, wie Krankheit, Gefahr oder Baumaßnahmen?
In manchen Fällen, z. B. bei Obstbäumen oder sehr jungen Bäumen, ist keine Genehmigung erforderlich. Die genauen Regelungen variieren jedoch von Gemeinde zu Gemeinde.
5. Strafen bei VerstößenDas Fällen eines geschützten Baumes ohne Genehmigung kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Diese reichen von Bußgeldern bis hin zu verpflichtenden Ersatzpflanzungen. Die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Region und Schwere des Verstoßes und kann mehrere tausend Euro betragen.
Zusätzlich kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen, wenn Tiere, wie brütende Vögel, durch die Fällung gestört oder verletzt werden.
6. Akute Gefahrenbäume – Was tun?Wenn ein Baum eine akute Gefahr darstellt, z. B. nach einem Sturm oder bei sichtbarer Instabilität, darf er unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Genehmigung gefällt werden. In solchen Fällen sollten Sie:
- Sofort die zuständige Behörde informieren.
- Den Baum dokumentieren (Fotos, Videos), um die Notwendigkeit der Fällung zu belegen.
- Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Sicherheit während der Fällung zu gewährleisten.
In vielen Fällen verlangen Behörden, dass gefällte Bäume durch neue Bäume ersetzt werden. Diese sogenannten Ersatzpflanzungen sollen den ökologischen Verlust ausgleichen und die Biodiversität erhalten. Die Vorgaben zur Art und Anzahl der Ersatzpflanzungen werden meist von der Gemeinde festgelegt.
Die Wahl standortgerechter Baumarten ist dabei entscheidend, um eine langfristige Stabilität und Gesundheit der neuen Bäume zu gewährleisten.
8. FazitDas Fällen von Bäumen in Deutschland unterliegt strengen rechtlichen Vorgaben, die dem Schutz der Natur und der Sicherheit dienen. Bevor Sie einen Baum fällen, sollten Sie sich über die lokalen Vorschriften informieren und gegebenenfalls eine Genehmigung einholen. Mit der Einhaltung der Vorschriften und der Unterstützung von Fachleuten können Sie sicherstellen, dass die Fällung rechtlich korrekt und umweltfreundlich erfolgt.